Eine Hausverwaltung betreut und vermietet den Immobilienbestand von privaten oder gewerblichen Eigentümern. Das kann vom Abschließen der Mietverträge über das Führen der Bücher und der Mieterkonten bis zur Abrechnung der Nebenkosten und Kontrolle der Objekte reichen. Dabei ist die Hausverwaltung nicht mit einem Immobilienmakler zu verwechseln, der den Verkauf oder die Vermietung von Immobilien gegen Provision vermittelt. Hausverwaltungen arbeiten nicht auf Provisionsbasis, sondern gegen feste Bezüge.
Unterschiedliche Tätigkeitsfelder im Immobilienwesen
In der Regel beschränkt sich eine Hausverwaltung auf die Betreuung von Privatwohnungen. Um Gewerbeimmobilien kümmert sich das Facility Management, ein Berufsfeld, das sich in jüngerer Zeit entwickelt hat. Auch der sogenannte WEG-Verwalter im Auftrag einer Eigentümergemeinschaft in einer Immobilie mit Eigentumswohnungen hat ein anderes Aufgabenfeld. Es gibt allerdings Firmen, die alle genannten Aufgaben rund um das Immobilienwesen in jeweils getrennten Geschäftsfeldern übernehmen. Nicht zu verwechseln ist ein Hausverwalter zudem mit einem Hausmeister: Dieser kümmert sich allein um handwerkliche Dinge rund um eine Immobilie und hat nichts mit der Bürotätigkeit eines Hausverwalters zu tun. Hausmeister sind nicht selten bei Hausverwaltungen angestellt.
Ausbildung für Tätigkeit nicht zwingend vorgeschrieben
Der Beruf des Hausverwalters ist mehr als 2000 Jahre alt. Schon von den alten Römern ist überliefert, dass professionelle Hausverwalter sich um die Betreuung der Liegenschaften von Haus- und Grundeigentümern kümmerten. In modernen Zeiten trat der Berufsstand allerdings erst in den 1970er Jahren in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. 1978 gründete sich in München ein Verband, der heute als Bundesfachverband der Immobilienverwalter mit 11 regionalen Verbänden die Interessen seiner Mitglieder vertritt. Eine Pflicht, dort Mitglied zu sein, gibt es für einen Hausverwalter nicht. Es ist auch vom deutschen Gesetz her weder eine spezielle Ausbildung noch ein zwingend vorgeschriebenes Aufgabenfeld für eine Hausverwaltung vorgesehen. Seit 1994 gibt es zwar Ausbildungsmöglichkeiten zum Immobilienfachwirt etwa an Berufsakademien oder Fachhochschulen, zwingend vorgeschrieben für eine Berufsausübung sind sie nicht.
Im Prinzip kann jeder, der sich beim Finanzamt als freiberuflicher Hausverwalter anmeldet, diese Tätigkeit ausüben. Der Gewerbeaufsicht unterliegt er nicht, sämtliche Tätigkeiten sind vertraglich mit dem Eigentümer der Immobilie individuell zu regeln. Erst wenn die Tätigkeit einer Hausverwaltung Dimensionen in höherer Größenordnung annimmt, geht der Gesetzgeber von einer gewerblichen Tätigkeit aus, die entsprechend anzumelden ist. Eine einheitliche EU-Regelung gibt es für Hausverwaltungen bislang nicht und die Zulassung zu dieser Tätigkeit wird von Land zu Land unterschiedlich gesetzlich geregelt. In den USA hingegen verlangen die meisten Bundesstaaten, dass die Tätigkeit eines Hausverwalters nur von lizensierten Immobilienmaklern ausgeübt wird.
Nebenberuflich oder im großen Stil Immobilien verwalten
Alle großen Hausverwaltungen, die umfangreiche Bestände von mehreren Tausenden von Wohnungen zu betreuen haben, arbeiten gewerblich. Es gibt auch Hausverwalter, die rein nebenberuflich arbeiten, nur ein Mietshaus oder kleinere Immobilienobjekte von Freunden oder der Familie betreuen. In jedem Fall ist es ratsam, sich vor Aufnahme der Tätigkeit gründlich über die Arbeitsfelder und über die gesetzlichen Rahmenbedingungen bei der Betreuung von Mietobjekten kundig zu machen. Es gibt auch Sachliteratur zum Thema, die im Handel bestellt werden kann. Eine gute Voraussetzung, um als Hausverwalter tätig zu sein, ist neben Fachkenntnissen ein gewisses Fingerspitzengefühl im Umgang mit Mietern und Behörden.
In Großstädten gibt es oft riesige Immobilienbestände, die von großen Hausverwaltungen aus einer Hand betreut werden. Vor allem für bei der Hausverwaltung in Berlin werden oft ganze Straßenzüge und Kieze von einigen wenigen großen Hausverwaltungen gemanaget. Selbstverständlich gibt es auch noch die klassischen Hausverwaltungen, die sagen dass die Mieter selbst für die Reinigung etc. zu sorgen haben, doch mehr und mehr wird auch das von den einzelnen Hausverwaltungen an Facility-Management Firmen weiter gegeben. Mittlerweile ist die Lage in Berlin so, dass Wohnungen aus dem öffentlichen Wohnungsbau, aber auch viele Privatwohnungen, zunehmend von Immobilienverwaltungen im großen Stil betreut werden. Dazu gehören auch die riesigen Wohnungsbestände aus früheren DDR-Zeiten im Osten Berlins und in Brandenburg, die heute Hausverwaltungen unterstehen. In traditionell ländlichen Regionen hingegen, etwa in Bayern und dem Münsterland, werden die Immobilien noch häufig von den Eigentümern selber oder von freiberuflichen Hausverwaltern betreut und vermietet.